NATURPARK CABO DE GATA

Region mit vielfältiger Schönheit. Kontraste der Farben und skurrile Landschaften. Besondere Strände.

Selbst getestet 12 Tage in der Region
Viele Attraktionen auf kleiner Fläche
Von Oktober bis März angenehm ruhig und mildes Klima
Beste Reisezeit: September bis Juni
Paradies für Geologen und Fotografie-Fans

7 Aktivitäten für eure Wohnmobilreisende

Inklusive Stellplatztipps

Wie eine Enklave der Naturpracht ragt die Halbinsel Cabo de Gata östlich von der Stadt Almería ins Mittelmeer. Auf relativ kleinem Raum vereinen sich hier ein paar der schönsten Strände Andalusiens, kleine Fischer- und Kunstdörfer sowie die skurrilsten Gesteinsformen die ich bis jetzt in Spanien zu Gesicht bekam.

Nur nach ein paar Wochen in Cabo de Gata wurde klar: hier könnt ihr locker einen Monat verbringen. Ohne, dass Langeweile aufkommt. Oktober bis Dezember ist eine sehr gute Reisezeit wenn ihr mit dem Wohnmobil oder Camper unterwegs seid. Wenig Verkehr, entspannte Einheimische und nicht selten seid ihr bis 13 Uhr die einzigen am Strand oder auf einem der vielen Wanderwege.Das Wetter lässt das auch allemal zu. Zwar ist es nicht mehr die Bade-Hitze, zum Wandern im T-Shirt und kurzen Hosen reicht es aber. Schließlich gehört die Gegend mit etwa 2900 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnenreichsten Gegenden Spaniens. Bis Mitte Dezember waren wir häufig nicht die einzigen mit Badehose am Strand.

Was erwartet euch also nun genau in Cabo de Gata?

Playa de los Muertos

Der Strand mit dem schönsten Wasser. Milliarden kleine, vom Wasser schön rund geschliffene Kieselsteine formen einen etwa 1 km langen Strand. Dass hier kein Sand unter dem Hintern vorhanden ist, ist äußerst angenehm, denn die endlosen Steinchen formen eine schöne Mulde für den Badegast, während die leichte Brandung mit den Kieseln immer wieder das Geräusch eines Regenmachers produziert. Ein Griff in den Boden bringt hunderte kleine Steine hervor, die beim genaueren Hinsehen mehrere unterschiedliche Farben haben. Von weiß bis violett scheint alles dabei zu sein. Daher wird wohl auch diese besondere Farbe des Wassers kommen. Nehmt unbedingt eine Taucherbrille mit – farbenfrohe Fische werden nämlich auch bei euch bestimmt die Neugierde nicht bremsen können und um eure Beine herum schwimmen.

Der Name kommt übrigens daher, dass die Strömung seit jeher Schiffbrüchige an diesen Strand gespült hat, die dann hier leider tot gefunden wurden. „Strand der Toten“. 

 

Playa de los Genoveses

Hier seid ihr schon tiefer im Nationalpark Cabo de Gata drin. Von dem Ort San José fahrt ihr über eine feste Sandstraße noch etwa 20 Minuten. Ist mit einem normalen PKW und Wohnmobil normalerweise gut befahrbar. Ab hier dürft ihr wirklich nicht über Nacht stehen. Auch in der Nebensaison finden das die Ranger überhaupt nicht gut. Kein Problem: schlaft in San José oder Rodalquilar und fahrt einfach tagsüber zu dem herrlichen Parkplatz fast direkt am Strand de los Genoveses. Die halbrunde Bucht erstreckt sich auf etwa 2 km und beherbergt einen Strand vorwiegend aus Sand, aber auch aus ausgewaschenen Steinboden und etwas, dass wie ein Korallenriff aussieht. Das Ufer zeigt einen interessanten Wechsel aus grünem Hinterland mit hochgewachsenen Aloe-Gewächsen und Steinformationen von Schwarz bis weiß, ja teilweise sogar schwarzweiß gemustert. Dieser Strand wird euch gefallen, wenn ihr gerne wandert, kleine, neue Strandbuchten entdecken wollt und euch gerne ein wenig in die Zeit der Dinosaurier zurückversetzt fühlt. Lauft am besten komplett den Strand rechts entlang bis hoch zu dem Hügel, der die rechte Flanke ziert. Ein 360 Grad Blick über das Inland des Naturparkes und über das Meer wird euch belohnen. Hier deutet sich auch ein Weg an, der den tapferen Wanderer nach etwa 2 Stunden bestimmt an den Strand Playa de Monsul bringen wird. Wir fahren da aber mit dem Camper hin (noch knapp 20 Minuten vom Parkplatz Playa de los Genoveses). 

Playa Mónsul

Viele schwärmen immer sehr von diesem Strand. Vielleicht liegt das an der skurrilen Riesenwelle aus Stein, die die Natur mitten auf den Strand gezaubert hat. Oder daran, dass die Felsen am Ufer aussehen, als wären sie alle von Karies befallen. Die Wellen haben in den Klippen aus Sandstein und darin enthaltenen, kleineren Steinen nämlich leichtes Spiel überall kleine und große Löscher reinzuspülen.

Rodalquilar

Um in der Gegend von San José zu bleiben, möchte ich euch gerne den Künstlerort Rodalquilar vorstellen. Beim Begehen des Ortes werdet ihr sofort merken, dass hier Künstler mit viel Auge fürs Detail am Werk sind. Nicht nur, dass die Häuser richtig gut in die Landschaft passen und entsprechend gebaut und bepflanzt sind, fast das ganze Dorf ist eine Open-Air-Galerie. Gemälde und Fotos sind in Form von bedrucktem Stoff auf die Hauswände angebracht. Die Ausstellung scheint auch zu wechseln. Im November hatten wir andere Gemälde gesehen als im Dezember. In dem Sommermonaten ist es hier richtig voll. Über den Winter ähnelt es eher einem verschlafenen Nest, was aber sehr schön ist. Wir fanden in dieser Zeit zwei kleine Geschäfte für Lebensmittel und zwei Bars geöffnet. Zum Schlafen und Parken nutzt am besten den Platz im Ort. Hier geht es zum Bericht über den inoffiziellen Stellplatz.

TIPP: Der botanische Garten hat auch im Winter immer wieder tolle Angebote. Wir nahmen beispielsweise an einem kostenlosen Workshop teil, wo erst etwas über die hiesige Flora und Fauna gezeigt wurde, Lavendel und Rosmarin geerntet und anschließend zu Parfüm, Heilmitteln und Badesalz verarbeitet wurde. Wir hatten Spaß gehabt und lernten dazu. Es ist zwar nur auf spanisch, die Organisatoren sind aber sehr nett und gehen sicher auf euch ein. So werdet ihr auch ohne Spanisch-Kenntnisse auf eure Kosten kommen. Informationen gibt es hier:

http://www.juntadeandalucia.es/medioambiente/servtc5/ventana/mostrarFicha.do?idEquipamiento=19310&lg=EN

Strand Playazo

Oh Ja. Der Strand für Entdecker. Riesige Muscheln und Fossile aus dem Pleistozän sind hier im Sandstein eingebettet. Das Meer hat in das Ufer gefressen und bequeme Liegemulden geschaffen. Mit einer Iso-Matte ausgestattet habt ihr hier also schnell ein romantisches Plätzchen mit Blick übers Meer geschaffen. Wenn ihr vom Parkplatz an dem Ufer rechts von der Festung entlang lauft, entdeckt ihr zwei weitere Buchten, die wirklich einen Staun-Effekt erzeugen. Hier könnt ihr nicht zum Wasser runter gehen, die Atmosphäre ist aber etwas ganz Besonderes. 

Auch hier solltet ihr nicht über Nacht bleiben. Es gibt Camper, die das tun. Wir haben aber mit dem Ranger gesprochen, die diese gefürchteten 200-300 Euro Strafen dafür verhängen und gemerkt, dass er sich tatsächlich alle Nummernschilder aufschrieb um dann zu prüfen, wer über Nacht blieb.

Fischerort Las Negras

Ich nenne ihn jetzt einfach den „Hippie-Ort“ in Cabo de Gata. Diesen Charme versprüht er nämlich. Eine interessante Abwechslung. Am Ende der Promenade gibt es eine gemütliche Bar, wo ihr auf Holzklötzen in erster Reihe am Strand sitzt. Nicht so schön sind die Wagenburgen aus alten Campern oder LKWs die wahrscheinlich das ganze Jahr dort bewohnt werden. Bestimmt sind die Bewohner sehr nett, es fiel aber auf, dass hier wesentlich mehr Müll als in den anderen Orten rumfliegt. Vielleicht ist das nicht immer so, wir fühlten uns aber wohler am Campingplatz gleich neben dem Ort. Hier haben die Kunden auch einen eigenen Zugang zum Strand. Hier geht es zum Bericht über diesen Campingplatz.

Arrecife (Felsenriff) de las Sirenas

Meistens ist die Durchfahrt zwischen den Stränden Mónsul und Genoveses entlang der Küste nicht erlaubt. Daher müsst ihr über Pozo de los Frailes und Ruescas (hier an der Tankstelle könnt ihr auch gegen Gebühr WC und Grauwasser entleeren und Wasser tanken Bericht hier) zum Ort Cabo de Gata fahren und dann bis zum Leuchtturm Cabo de Gata zu gelangen.

Vom Leuchtturm könnt ihr direkt runter zum Riff gehen. Noch schöner ist es jedoch, eine Rundwanderung entlang der Küste bis zur Cala Rajá zu machen. Die Beschreibung hierzu findet ihr hier.

 

 

 

Schlusswort

Diese Ausflüge sind alle untereinander sehr unterschiedlich. Auch wenn alle in der gleichen Gegend sind, hatten wir nicht das Gefühl von Einseitigkeit. 

Wenn ihr interessante Landschaften und Natur mögt, wird es euch sehr gut gefallen. Habt ihr Zeit genug, plant auch ruhig ein paar Wochen ein. Die Minenaktivitäten zeigen den Reichtum des Bodens hier, den ihr mit einem wachen Auge auch auf Schritt und Tritt erleben und im wahrsten Sinne begreifen könnt.

Wie eingangs erwähnt gibt es viele Gründe, hier während der Wintermonate zu reisen. Allerdings sind dann wirklich die Möglichkeiten um gut essen zu gehen und auch einzukaufen begrenzt.

Für etwas Gemüse, Wasser und frisches Brot ist das auch wirklich gut. So bleibt auch etwas Geld in der Region. Füllt eure Vorräte aber am Besten noch an den größeren Orten wie Carboneras oder Garrucha auf.

Viel Spaß bei der Reise!

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